Vom Mittelalter bis ins Industriezeitalter – Bergbaugeschichte in Nordhessen erleben
Nordhessen ist reich an geologischen Schätzen – und ebenso reich an Geschichte. Dieser Bildungsurlaub lädt euch ein, die faszinierende Entwicklung des Bergbaus im Waldecker Land und im Schwalm-Eder-Kreis zu entdecken: von den ersten Schürfstellen im Mittelalter bis hin zur industriellen Braunkohleförderung des 20. Jahrhunderts.
Ihr lernt unterschiedliche Formen des Bergbaus kennen – vom mittelalterlichen Stollenbau bis zum modernen Tagebau. Dabei stehen nicht nur technische Aspekte im Fokus, sondern auch die sozialen und kulturellen Auswirkungen: Wie lebten die Bergleute? Welche Herausforderungen prägten ihren Alltag? Und wie veränderte der Bergbau die Landschaft und das kulturelle Erbe der Region?
Auch die Schattenseiten werden nicht ausgespart: Während des Zweiten Weltkriegs kam es im Schieferbergbau Willingen/Waldeck zur Zwangsverpflichtung von Menschen, die nach der nationalsozialistischen Rassenlehre als „wehrunwürdig“ galten – darunter Mindener Halbjuden, Sinti, Kommunisten und andere Oppositionelle. Ihre Geschichte ist ein Mahnmal für die unmenschlichen Bedingungen und die politische Instrumentalisierung des Bergbaus. Zudem waren die Leuna-Werke zeitweise unter Tage in der Region tätig – ein Kapitel, das ebenfalls kritisch beleuchtet wird.
Ein Workshop widmet sich dem Braunkohleabbau im 20. Jahrhundert und beleuchtet Themen wie Lagerstättenerkundung, Fördertechnik, Transportlogistik, Wasserhaltung und Arbeitssicherheit. Ergänzt wird das Programm durch Besuche eines Themenparks und einer Bergbaugalerie, die technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Fragen rund um den Bergbau anschaulich vermitteln.
Für alle, die sich für Geschichte, Technik und Gesellschaft interessieren – und die Nordhessen aus einer neuen, spannenden und auch nachdenklich stimmenden Perspektive kennenlernen möchten.
